Martin Mistelbauer mit PB und andere gute Leistungen des team2012.at beim Halbmarathon bei "Kärnten läuft"

Martin Mistelbauer (in Bildmitte mit Stirnband) im Kreise seiner Trainingsgruppe kurz vor dem Rennen in Kärnten
Martin Mistelbauer (in Bildmitte mit Stirnband) im Kreise seiner Trainingsgruppe kurz vor dem Rennen in Kärnten

Der Halbmarathon im Rahmen von "Kärnten läuft" ist einer der wenigen großen Laufveranstaltungen Österreichs mitten im Sommer. Seit einer kleinen Änderung der Streckenführung im Vorjahr (wo Timon Theuer direkt nach Martin Mistelbauer ins Ziel kam und österreichischer U 23 Meister wurde) ist die Strecke sicherlich nicht die allerschnellste und Mitte August sind die Temperaturen vielleicht für kenianische Verhältnisse ganz gut, aber für die anderen meist zu warm.


Vom team2012.at starteten mit Martin Mistelbauer, Tanja Bauer, Christopher Bednar und Mario Mostböck gleich vier Athleten über den Halbmarathon. 

 

Für Martin Mistelbauer war es der letzte Testwettkampf in der Vorbereitung auf den Berlin-Marathon, wo er im vergangenen Jahr mit 2:26:54 seine bisherige Marathonbestzeit aufgestellt hatte.

 

 

Martin ("Hamza") berichtete nach dem gestrigen Rennen:

 

"Der Halbmarathon Kärnten läuft oder auch "wischiwaschi"-nass.
Knapp vorm Start in Velden kam die Sonne heraus und es begann richtig zu dampfen. Es war also ziemlich schwül und alle Läufer hatten damit sichtlich zu kämpfen. Irgendwie hab ich es verpasst, dass ich mich vorher informiere und in den Elite-Startblock komme, bzw. ließ man mich da kurzfristig nicht mehr hinein. Ich dachte eigentlich, das wäre (Netto-Zeitmessung) ohnehin egal, da wir gleich hinterher losgelassen werden, aber erst 5min vorm dem Start selbst hab ich erfragt, dass die Elite ca. 1:40 vor dem Rest des Feldes starten durfte. Darunter waren auch die Teilnehmer an der Kärntner Landesmeisterschaft und andere Läufer, wo ich in einer Gruppe hätte gut mitlaufen können. Im "normalen" Startblock dahinter war ich dann von meinem Start an praktisch die ganze Zeit allein und lief im Verlauf des Rennens einen großen Teil des "Elite-Feldes" auf.
Es war vom Start an sehr schwer ein Tempo zu finden da ich ja hinterher jagte, mein Kopf war daher leider nicht frei und konnte das Rennen nicht wirklich genießen. Dazu kamen die ganzen Fragen von der Seite und den Leuten, welche ich überholte, warum ich denn soweit hinten bin. Auch Timon fuhr am Rad mit und versuchte sein Bestes mich aufzumuntern jedoch war ich wirklich genervt. Ein kurzes "Lass mir bitte ein bissi Fokus" verstand er sofort und fuhr ab dann mit Abstand. Die Sonne verschwand nach ca. 5km jedoch war es immer noch super schwül. Ich rang oft um Luft und war so wie fast alle anderen Läufer "wischiwaschinass". Dazu kam eine leichte Brise von vorne welche die Bauchmuskeln so kühlte das ich fast ständig Seitenstechen verspürte. Ich krempelte dann mein T-shirt nach oben damit der Bauch halbwegs trocknen konnte. Bei km 10 kam ich schon ziemlich angeschlagen mit 32:57 durch, so 7 Sekunden Rückstand auf meine vorgenomme Marschroute. Diese Situation nervte mich schon ziemlich und ich war knapp daran, dass ich das Rennen vorzeitig beende.
Aber was soll ich sagen, alias Andi Vojta "Aufgeben gibts nicht -außer ma hat einen offenen Bruch" in diesem Moment wusste ich, dass ich die zweite Hälfte wohl nicht schneller laufen könne, aber ich wusste das ich vielleicht noch unter 1:10 laufen könnte. Langsam arbeitete ich mich an die Podestplätze der Kärntner Meisterschaften heran und zu meiner Überraschung wollten die sogar beim Überholen mitgehen. Also begann ich wieder zu erklären das ich 1:40 später gestartet war und das nicht so gscheit ist. Auch als ich dann auf die Podestplatzierungen der besten Österreich auflief und mir ein Begleitfahrrad zugestellt wurde, musste ich erklären.("wie heißt du? welche Nummer hast du?... usw..) In der zweiten Hälfte merkte ich, dass es - zumindest von den Haxen her - gar nicht so schlecht lief. Allein mein Organismus lies durch die Schwüle einfach kein schnelleres Tempo zu. Ich überholte auch bis auf Kemboi alle anderen Österreicher und die schnellste Frau, die im Elite-Startblock vor mir gestartet waren. Nach 1:10:17 kam ich als 11ter ins Ziel."

 

Auch wenn also nicht alles nach Plan gelaufen ist, Martin verbesserte damit seine bisherige Bestleistung aus dem Vorjahr um eine halbe Minute, wurde hinter dem Kärntner-Kenianer Edwin Kemboi bester Österreicher, was für den Marathon in Berlin jedenfalls zuversichtlich stimmt.

 

Sehr erfreulich auch die Leistung von Tanja Bauer. Die junge Polizistin aus Wien hat sich die letzten Jahre mit viel Disziplin und Training gewaltig gesteigert und will heuer in der Wachau ihren ersten Marathon laufen. Dass sie dazu mittlerweile die besten Voraussetzungen mitbringt, zeigte sie gestern beim Halbmarathon: mit einer deutlichen Verbesserung ihrer bisherigen Bestzeit auf 1:37:11 und Rang 23 bei den Frauen insgesamt.


Auch Christopher Bednar (1:21:20) und Mario Mostböck (1:25:53) durften mit ihren Leistungen zufrieden sein, die sie beide nach längeren Laufpausen erzielen konnten.