von Berlin über alle Berge...

Mario knapp vor dem Ziel in Berlin (Foto zVg)
Mario knapp vor dem Ziel in Berlin (Foto zVg)

Beim Marathon in Berlin nützte nicht nur Eliud Kipchoge die ziemlich perfekten Bedingungen für einen Fabelweltrekord, sondern auch mehrere Athleten des team2012.at und von uns betreute Läufer für gute Zeiten.

 

Mario Mostböck ist nicht nur ein hervorragender Masseur und Sporttherapeut (u.a. im Team-Sporttherapie auf der Polizei-Sportanlage in 1220 Wien), sondern der "sportscoach" ist - im Gegensatz zu anderen - tatsächlich auch ausgebildeter Trainer und ein hervorragender Läufer. Familie und Beruf stehen für ihn immer an erster Stelle, trotzdem gelingt es ihm immer wieder unter der Betreuung von Ex-Spitzenmarathonläufer Roman Weger neue Bestzeiten aufzustellen. So auch am letzten Sonntag in Berlin.

Von diesem Rennen, das keineswegs problemlos verlief, hat er uns einen ausführlichen und lesenswerten Bericht geschickt:

 

"BERLINA ROCKER – team2012.at

 

Man hört es oft von seinen Leidensgenossen…Rock das Ding, Hau rein, Gib Gas oder lass es Krachen. Na gut dann mach ma das halt. Berlin ist eine verrückte Stadt. Genau für mich optimal oder besser gesagt maßgeschneidert. Denn wenn man sich Jahr für Jahr im Training quält mit Familie und Job auf gleich kommen muss um Leistung zu bringen, dann muss man schon ein wenig verrückt sein. Es ist und bleibt ein Hobby.

 

Die Vorbereitung war gut. Die letzten Rennen waren gut. Die Vorzeichen standen gut.  Somit fliegt man etwas entspannter zu einem der größten Rennen und der schnellsten Strecke der Welt. Und dass die schnell ist hat Eliud Kipchoge (KEN) mit seinen WELTREKORD mehr als deutlich bewiesen.

 

Eines vorweg….. Mega Stimmung, Top Veranstaltung was die Organisation betrifft! Immer mehr verkommt der VCM zu einer Kaschperltheaterveranstaltung, wenn man weltweit bei Marathons startet. 09:15 Uhr war es dann soweit…. The Show must go on

Vom Start weg fand ich gleich mein Tempo von 3:58, was ich auch sehr lange lief. Doch ab KM10 kam dann dieser sehr lästige störende Schwindel … Bis KM 31 fühlte ich kein Lauftempo, kam in keinen Laufrhythmus so richtig rein???? Dachte zwischen KM28 und KM 31 ich falle jeden Moment um…… Von KM31,5 bis KM36 war es dann vorbei mit besoffen sein. Da fühlte ich wieder den Asphalt und hatte das Tempo endlich wieder im Griff. Aber nur bis dahin…. Fuck aber auch….. was war das? KM36 bis ins Ziel dachte ich, ich laufe Schlangenlinien und ohne Uhr hätte ich große Probleme gehabt das Tempo gleichmäßig zu laufen. Musste ständig auf die Uhr blicken um das Marathontempo nicht zu schnell oder zu langsam zu laufen. Bei der Analyse nach dem Rennen bin ich bis auf die letzten drei KM gleichmäßig gelaufen. Viel schlimmer war aber das Gefühl des Umfallens. Bei KM 40 war ich dann vom Kopf her schon so angeschlagen, weil es extrem anstrengend war sich ständig so stark zu konzentrieren nicht um zu fallen und gerade zu laufen. Bei jeder Labe hab ich 5-6 Becher gesoffen um den Flüssigkeitsverlust so gut es geht auszugleichen.

 

Ab hier begann ich auch schon zu rechnen ob es sich ausgeht, weil ich mittlerweile auf 3:59/km gefallen war. Als ich nach 12x nachrechnen (Kopf war voll) endlich wusste „das geht sich aus“ nahm ich etwas Tempo raus um sicher ins Ziel zu kommen. Alter Schwede was ich wohl an diesen Tag hatte ist mir immer noch ein Rätsel?? Beine waren sehr gut!! Und es hat ein weiteres mal gezeigt dass mein Kopf sehr stark ist und ich lange mit jeder Situation umgehen respektive kämpfen kann. Jetzt heißt es gut regenerieren und Fokus auf die ÖM im Halbmarathon im Oktober.

 

2:49:18 – Ziel erreicht die 2:50 beim zweiten Anlauf geknackt !!!

Franz Weixelbaum beim Berlin-Marathon (Foto: Esther Weixelbaum)
Franz Weixelbaum beim Berlin-Marathon (Foto: Esther Weixelbaum)

2:49:18 - eine gute Zeit und welch Zufall: auf die Sekunde genau gleich schnell lief der von uns betreute Franz Weixelbaum ins Ziel! (startet für SV Waha Fix & Fertig St. Margarethen). Sein Verein berichtet:

 

"Für St. Margarethens Marathon-Ass Franz Weixelbaum ist der Berlin Marathon ein fixer Bestandteil des Laufkalenders und auch das Highlight der Saison. Zum fünften Mal hintereinander war er mit den Weltbesten an der Startlinie des schnellsten Marathons weltweit. Das neue Rekordstarterfeld von fast 45 000 Marathonbegeisterten wartete bei sehr guten Verhältnissen auf das Startsignal.

 

Ein Schuss und los ging es. Die Strecke ist nicht nur schnell sondern aufgrund der vielen Zuschauer sehr kurzweilig, da man ständig angefeuert wird oder Musik aus irgendeiner Richtung zu hören ist.

 

Franz startete im geplanten Tempo für eine Zielzeit von 2:45 Stunden, doch musste bereits nach 10km das Tempo ein wenig reduzieren. Nach den ersten Sehenswürdigkeiten und der Halbmarathon-Marke war klar, dass es noch ein hartes Stück Arbeit werden würde. Er kämpfte nun von Kilometer zu Kilometer und hielt die Laufgeschwindigkeit so gut wie möglich. Schlussendlich lief er nach 2:49 Stunden durchs Brandenburger Tor und kurz danach ins Ziel. Sein 8. Marathon unter 2:50 war geschafft.

 

Zufrieden und glücklich im Ziel holte er sich seine Finisher Medaille. Wie schon 2014 war Franz bei einem Weltrekordrennen dabei."

 

Ebenso in Berlin startete Philipp Meixner, der nach reduziertem Training über die Sommermonate mit 3:09:36 zufrieden war.

 

Beachtlich auch die Leistung von Katja Bruzek (startet für die LG Wien), die zeigte, dass die Teilnahme am trailrunning-Seminar in Ischgl durchaus gut in eine Marathonvorbereitung zu integrieren ist. Sie erreichte beim Berlin-Marathon die gute Zeit von 3:31:16

Karin Freitag vor dem Rennen in Andorra (Foto: zVg)
Karin Freitag vor dem Rennen in Andorra (Foto: zVg)

Ortswechsel nach Canillo (Andorra). Dort fand am Wochenende die Berglauf-Weltmeisterschaft statt. Die Strecke führte über 11,9 anspruchsvolle Kilometer von 1515m auf 2430m Seehöhe.

 

Von unseren Athleten war die vielseitige und routinierte Karin Freitag (startet für SV Itter) aus Tirol dabei, die hinter Andrea Mayr zweitbeste Österreicherin wurde.

Ihr Bericht: 

 

"34.WMRA Berglauf Weltmeisterschaft in Andorra/Canillo mit 39 Nationen aus 5 Kontinenten

 

Mit dem 37.Platz im Mittelfeld von 77 Frauen - eigentlich genau meinen realistischen Erwartungen entsprechend - auf einer sehr abwechslungsreichen fordernden Strecke mit sehr steilen Berganstücken und langen flachen Crosslaufstücken geht diese Berglauf WM nun auch zu Ende.Die Laufzeit und der Abstand nach vorne war für meine Verhältnisse in Ordnung.

 

Uganda hat diesen Wettkampf dominiert, aber auch die Frauen aus Kenya waren sehr stark, so konnten wir die Nationalhymne aus Uganda und Kenya bei der Siegerehrung des öfteren hören. Unsere Beste im Team war wieder Berglauf Weltmeisterin Andrea Mayr mit dem 6.Platz bei sehr starker Konkurrenz, aber auch das Männerteam war bei einem dicht besetzten internationalen Feld im vorderen Mittelfeld im Ziel.

 

Der Austragungsort in Canillo, unser Teamchef Helmut Schmuck (Anm: selbst 6-facher Weltmeister und Mitglied beim team2012.at) inklusive Betreuer waren wirklich sehr bemüht für die optimale Versorgung rund um dem Wettkampf und für mich war es einer der erfahrungsreichsten Wettkämpfe und eine der schönsten Berglauf Weltmeisterschaften dieses Jahr in Andorra."

Und zurück nach Österreich:

 

Neo-team2012.at-Mitglied Christian Wurzberger konnte sein Ziel, die 10km unter 40 Minuten zu laufen, beim Babenbergerlauf in Klosterneuburg mit 38:50 mehr als deutlich erreichen.

 

Beim gleichen Bewerb erreichte Vereinskollege Gregor Strohmer über die 5km-Distanz eine neue persönliche Bestzeit von 20:38.

 

Und zum Schluss nach Italien:

 

Dort startete Peter Hödl (manchen noch als Peter Pallierer bekannt) beim berühmten 3-Zinnen-Berglauf, was zugleich sein Berglauf-Debut darstellte. Er berichtet:

 

Ja das war wirklich ein tolles Erlebnis und ich bin auch mit der Leistung sehr zufrieden. Berglauf ist eben doch etwas ganz anderes als auf der Straße, tlw. beeindruckend was da geleistet wird. Und bei meinem ersten echten Berglauf in der ersten Hälfte zu landen ist für mich sehr ok, vor allem gibt es hier ja nicht wie bei den Stadtmarathons die Marathon Touristen, die das Ergebnis "auffüllen". Und nachdem ich nicht wusste was da auf mich zukommt bin ich es eher vorsichtig angelaufen (ersten 9km "flach" nur 300hm knapp unter 43 min) und danach 1000hm auf knapp 5 km sind echt heftig, dort hat sich halt gezeigt dass ich eben erst seit kurzem wieder gscheit trainiere und kein Berglauf Profi bin.

 

Aber es hat sich ausgezahlt und ich möchte unbedingt damit weitermachen, vllt aber doch wieder an ein paar kleineren Läufen bis max. 30km teilnehmen."