Wurzberger mit Marathon PB in Wien, Vojtas Zukunftsausblick? Reißelhuber wieder im Crosslauf stark!

 Martin "Hamza" Mistelbauer zieht seinen Vereinskollegen Christian Wurzberger (und ein paar andere Läufer...) zu einer neuen Bestzeit!
Martin "Hamza" Mistelbauer zieht seinen Vereinskollegen Christian Wurzberger (und ein paar andere Läufer...) zu einer neuen Bestzeit!

Heute wurden in Wien unter schwierigen Rahmenbedingungen für einen eingeschränkten Personenkreis (max. 100 Läufer) die Marathon-Staatsmeisterschaften durchgeführt. Obwohl eigentlich ganz kurzfristig klar wurde, dass dieser Bewerb tatsächlich durchgeführt werden kann, war die Staatsmeisterschaft so gut besetzt wie kaum jemals zuvor!


Vom team2012.at startete ein ganzes Männerteam mit Christian Wurzberger, Martin Mistelbauer und Lukas Max.

Martin stellte sich heute allerdings als Pacemaker ganz in den Dienst seines Vereinskollegen Christian und die beiden machten das bis zum Ziel perfekt! Auch unter Nutzung der hervorragenden Laufbedingungen (eigentlich sollte es Wien im Dezember immer einen Marathon geben!) und der komplett flachen Strecke im Wiener Prater (6 x 7km-Runde) lief Christian Wurzberger mit 2:47:42, womit er seine bisherige Bestzeit um rund 2 Minuten verbessern konnte. (Anm: die Marathonbestzeit von Martin Mistelbauer ist übrigens etwas schneller als die heutige Siegerzeit des Staatsmeisters)

 

Die Eindrücke aus der Sicht von Christian Wurzberger: 

"Die äußeren Bedingungen heute bei der ÖSTM im Marathon im Wiener Prater waren nahezu ideal. Kühle aber doch recht angenehme Temperaturen, kein Niederschlag und vor allem kein Wind!!

Hamza als Top-Marathonläufer war für mich heute als Pacemaker wie ein Jackpot! Eine super tolle Gelegenheit meine Berlin 2019 PB von 2:49:16 zu attackieren.

 

Die ersten 3 Runden waren genau nach Plan in 27:40 mit einer HM Durchgangszeit von ca. 1:23:30. Dank Hamza habe ich nicht auf die Uhr schauen müssen um die Pace zu checken, sondern bin Hamza einfach im Windschatten gefolgt ;-) In der 4. Runde haben wir dann das Tempo wie geplant auf 27:25 erhöht und es war so richtig chillig. Hatte das Gefühl ich könnte „ewig“ so weiter laufen. Die 5. Runde war dann schon etwas härter, ich konnte das Tempo nicht mehr ganz halten, habe aber trotzdem kaum Zeit verloren. Die 6. Runde, also ab KM35 wars dann ein richtiger Kampf! Ich war voll am Limit, die Oberschenkel haben zu gemacht und ich war am Ende meiner Kräfte. Ich habe vor mir im Sichttunnel nur mehr Hamza´s Beine „fliegen“ gesehen und versucht halbwegs Pace zu halten, was dank Hamza´s Motivationskünsten auch recht gut geglückt ist. Ich habe zwar auf der letzen Runde 1-2 Minuten liegen lassen, mehr wäre heute aber einfach nicht möglich gewesen. Gefinished habe ich in 2:47:42 und damit eine neu klare PB erreicht!! Bin natürlich super happy!! Ein extra Riesen-Dank gilt an Hamza, der heute für mich nicht nur Pacemaker war, sondern auch bei den Verpflegungsstellen die Trinkflaschen für mich gecheckt hat und obendrauf mich speziell in der Schlussphase mental super unterstützt hat! :-) Und auch ganz besonderen Dank meinem Trainer Willi Lilge, der es mit individuellen Top-Trainingsplänen - die auch richtig Spaß machen!! - immer meisterhaft versteht meinen nicht mehr ganz jugendlichen Körper perfekt auf die Wettkämpfe vorzubereiten! ;-)"

 

Lukas Max hatte - über weite Strecken komplett alleine unterwegs - hatte hart zu kämpfen, kam aber mit 3:20:49 recht nahe an seine Bestzeit heran. In Summe reichte das zu Platz 6 in der Mannschaftswertung.

 

Sein nachgereichter Bericht: 

"Bin von Anfang an sehr locker mit km-Zeiten zwischen 4:05-4:10 gelaufen. Langsamer hätte ich zu dem Zeitpunkt nicht laufen können, es ging total easy. Aber die ganze Lockerheit hatte bei km26 ein schnelles Ende. Innerhalb von wenigen hundert Meter haben irgendwelche Muskeln in der Bauchgegend völlig verkrampft (vermutlich Zwerchfell). Also mal panisch stehen bleiben strecken und hoffen, dass es weiter gehen kann. Konnte dann wieder vorsichtig weiterlaufen bis km32 mit km-Zeiten zwischen 4:25-4:50. In der letzten Runde kam dann der komplette Einbruch. Ich war einfach fertig und kein km war mehr unter 6:00. Für die Teamwertung bin ich dann noch durchgelaufen und hab mich bis zum Praterstern und wieder zurück gequält.

Warum das ganze so lief kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Es ging am Anfang so leicht und ich musste schauen, dass ich nicht schneller laufe. Ich glaub ich brauch einfach ein paar harte Vorbereitungsrennen, um optimal an einer Marathonstartlinie stehen zu können. Aber das ganze war ja eigentlich als Training gedacht und entsprechend locker auch am Anfang.

Körperlich geht es mir heute schon um einiges besser und Muskelkater ist nicht so schlimm wie nach dem letzten Marathon. Nach der Woche sollte wieder normales Training möglich sein denke ich.

 

Irgendwie haut das mit der langen Distanz noch nicht so hin. Bis zum nächsten Marathon, wann auch immer der sein wird, also hart weiter trainieren und dann geht hoffentlich irgendwann der Knopf auf. Es wäre schön langsam an der Zeit, dass sich die Trainingskilometer mal endlich auszahlen."

 

   BildText   Untertitel: Andreas Vojta (hier bei km 27) als Edel-Pacemaker für die Marathonspitze. Hier mit dem späteren holländischen Sieger (2:11:05) und Timon Theuer
Andreas Vojta (hier bei km 27) als Edel-Pacemaker für die Marathonspitze. Hier mit dem späteren holländischen Sieger (2:11:05) und Timon Theuer

Es war aber bei diesem Marathon noch ein weiterer team2012.at-Läufer im Einsatz: Timon Theuer (DSG-Wien), der letzten Sonntag in Valencia wegen eines positiven Corona-Tests seines Zimmerkollegen Valentin Pfeil nicht starten durfte, fragte Anfang der Woche Andreas Vojta, ob ihm dieser vielleicht als Tempomacher bei seinem Ziel des Erreichens des Olympialimits (2:11:30) helfen könnte.

 

Es passte gut in den Trainingsplan und die Aufgabe von Andreas war, das Spitzenfeld in ca. 1:05:45 bis zur Halbmarathon-Marke zu führen. Das gelang perfekt (sogar eine Spur schneller, was eine neue HM-Bestzeit für Andreas bedeutete) und der Olympiateilnehmer 2012 über 1500m hängte im gleichen Tempo noch eine Runde bis zur 28km-Marke an. Zwei Drittel eines Marathons im Olympia-Limittempo ohne jegliche spezifische Vorbereitung zu laufen - und dann noch sehr frisch zu wirken - deutet schon ein gewisses Potential für die ganze Marathonstrecke an. Andreas liegt in diesem Jahr in der Europäischen Bestenliste über 5000m mit seinen 13:24 auf Rang 12 und mit den 28:30 über 10.000m auf Rang 15. Die Zubringerleistungen würden jedenfalls schon mal ganz gut passen und mit seinen fast 190cm Körpergröße würde man ihn in jedem Marathonfeld zumindest leicht finden...

Schauen wir mal...

Bereits gestern starteten Markus Reißelhuber (regierender österreichischer U 16 Meister im Crosslauf) beim "Elite-Crosslauf" in Waidhofen/Ybbs, der coronabedingt als Einladungsrennen durchgeführt wurde. Er freute sich natürlich, dass er endlich wieder Wettkampfluft schnuppern durfte und belegte im Rennen der Männer den 4. Gesamtrang, ein paar Plätze hinter ihm Vereinskollege Clemens Winter. 

Andreas hier noch mit der kompletten Spitzengruppe. Peter Herzog (Nr. 1) machte Tempo bis km 25. Valentin Pfeil (bei km 23) und Timon Theuer (ca. bei km 32) beendeten das Rennen allerdings nicht.
Andreas hier noch mit der kompletten Spitzengruppe. Peter Herzog (Nr. 1) machte Tempo bis km 25. Valentin Pfeil (bei km 23) und Timon Theuer (ca. bei km 32) beendeten das Rennen allerdings nicht.