Der Dopingskandal von Seefeld - was am Ende des Tages davon übrig bleibt. "Im Spitzensport dopen eh fast alle und mir ist es egal" (?)

Live-Interview im Studio von Puls4 am 13.3.
Live-Interview im Studio von Puls4 am 13.3.

 

Vorbemerkung:

 

Aufgrund des Dopingskandals von Seefeld (Erfurt?) bin ich in den letzten zweieinhalb Wochen bei über 10 TV-Interviews gewesen, davon einige Live-Studiodiskussionen, weiters mehrere Treffen mit Journalisten von Printmedien und Internet-Plattformen, und es gab viele mehr oder weniger lange Telefoninterviews mit in- und ausländischen Medien (gestern wieder eineinhalb Stunden) – die Fragen waren immer sehr ähnlich. Ich habe einigen Formaten auch abgesagt, u.a. einer beliebten TV-Show des ORF, wo ich geschrieben habe: „Bin für jede seriöse Diskussion zu haben, die allerdings lösungsorientiert und nicht nur voyeuristisch sein sollte.

 

Der Zeitaufwand dafür war mit ca. 40 Stunden enorm und ich lege Wert darauf, dass es von keiner Seite auch nur einen Cent dafür gab. Meine Unabhängigkeit ist mir sehr viel wert.

 

Die nachfolgende Auflistung zeigt die häufigsten Fragen und entsprechende Antworten. Dadurch kann vielleicht vermieden werden, dass immer wieder die gleichen Fragen kommen und auch, dass durch das oft extreme „Zusammenschneiden“ von TV-Interviews wichtige fehlende Passagen einen nicht ganz stimmigen Eindruck vermitteln.

 

Diese Auflistung ist keine komplette Behandlung des Themas „Doping im Spitzen- und Hobbysport“, sondern eher als eine Art „FAQ“ mit Antworten zu sehen. Ich werde sicher noch Überarbeitungen und Ergänzungen vornehmen, bei Fehlern bitte um entsprechende Hinweise. Dies ist keine wissenschaftliche Arbeit, sondern kann allen am Thema Interessierten hoffentlich ein paar wichtige Aspekte aufzeigen.

 

Kam der Dopingfall in Seefeld überraschend?

 

Es gab in den letzten Wochen und Monaten konkrete Anzeichen/Hinweise, dass sich in Österreich hinsichtlich Doping wieder „etwas tut“, bzw. welche Personen involviert sein könnten. Bei diesen Hinweisen die ich bekommen habe, muss man aber sehr vorsichtig sein. Dass die Angelegenheit in Seefeld „explodiert“ kam für mich überraschend, weil die Athleten/Verbände mittlerweile wissen müssten, dass sie bei Großereignissen besonders unter Beobachtung stehen.

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Kilimandscharo...

am Gipfel des Kilimandscharo (Uhuru Peak) auf 5895m angekommen
am Gipfel des Kilimandscharo (Uhuru Peak) auf 5895m angekommen

Kilimandscharo – we did it!

Der Kilimandscharo ist in mehrfacher Hinsicht ein besonderer Berg: mit 5895m Höhe ist er nicht nur Afrikas Vertreter unter den „7 summits“ als höchster Berg des Kontinents, sondern er ist sogar der höchste freistehende Berg der Welt. Vom Plateau ringsum auf ca. 800m sind es also über 5000 Höhenmeter auf den Gipfel. Bis 1964 (also bis zu meinem Geburtsjahr...) hieß der Kilimandscharo (bzw. engl. Kilimanjaro) "Kaiser Wilhelm Spitze" oder "Wilhelmskuppe". Zitat von Wikipedia: "Während der kolonialen Besetzung durch das Deutsche Reich in der Zeit von 1885 bis 1918 bildete dieses Bergmassiv das höchste Gebirge des Reiches. Der Erstbesteiger Hans Meyer taufte den Kibo als höchsten deutschen Berg in Kaiser-Wilhelm-Spitze um... Erst im Rahmen der Unabhängigkeit wurde die Regierung der Republik Tanganjika darauf aufmerksam, dass die Bergspitze des Kibo weiterhin Kaiser-Wilhelm-Spitze hieß. 1964 wurde diese in Uhuru umbenannt, was auf Suaheli Freiheit bedeutet."

 

Die technischen Schwierigkeiten bei der Besteigung sind dabei kaum anspruchsvoller als jene auf den Schneeberg.

 

Also nichts wie hin und einfach hinaufwandern? Na ja, ganz so einfach ist es auch nicht. Eine Höhe von knapp 6000m – und damit in der „Todeszone“ – ist im Regelfall nur bei entsprechender Anpassung zu schaffen. Von rund 30.000 Bergsteigern, die pro Jahr die Besteigung versuchen, scheitern rund 50%, und es wird von den Tourismusverantwortlichen gern verschwiegen, dass der Berg jährlich 10 – 15 Todesopfer fordert.

Die gesamte Reise samt Besteigung und allen Bewilligungen ist nicht billig, bewegt sich aber pro Person in der Dimension dessen, was ein starker Raucher pro Jahr für Zigaretten ausgibt. Man kann sich die Besteigung nicht „erkaufen“, das musste auch der Oligarch Roman Abramovich erfahren, der für seine 7-köpfige Gruppe insgesamt 116 Helfer beschäftigte. Trotzdem musste er nach Anzeichen einer akuten Höhenkrankheit auf ca. 4600m Höhe schnell ins Tal gebracht werden. Hervorragende körperliche Fitness kann zwar nicht schaden, diese ist aber längst keine Garantie, um mit der extremen Höhe zurechtzukommen, wie auch ein ehemaliger österreichischer Spitzenläufer am Kilimandscharo erfahren musste.

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