Martin Mistelbauer erkämpft sich mit 2:28:22 den 25. Gesamtrang beim VCM - und viele andere Bestleistungen unserer Athleten!

Martin Mistelbauer gut gelaunt wie immer auf "seiner" Hauptallee
Martin Mistelbauer gut gelaunt wie immer auf "seiner" Hauptallee

In den letzten beiden Jahren hatte Martin Mistelbauer ("Hamza")immer wieder mit Verletzungsproblemen zu kämpfen, auch wenn diese nicht immer vom Laufen kamen...

 

Diesmal kam er aber ziemlich gut durch den Winter, im Februar/März gabs wieder kleinere Probleme, aber die letzten Trainingswochen verliefen gut. Entsprechend zuversichtlich stand er heute am Start des Wien-Marathons, die sehr guten äußeren Bedingungen sollten eigentlich ein kooperativer Begleiter auf dem Weg zu einer guten Leistung sein.

 

Und so kam es auch. Er hatte als schnellster Nicht-"Team Austria"-Läufer keinen eigenen Tempomacher, sondern schloss sich über weite Teile der Strecke einer Elite-Läuferin an. Konzentriert spulte er Kilometer um Kilometer ab und erreichte die (nun bereits ziemlich einsame) Halbmarathonmarke in 1:13.

Wer die Strecke des VCM kennt, weiß, dass die zweite Hälfte etwas schwieriger ist. Der Streckenverlauf wurde heute eine Spur insofern entschärft, weil der (in Wien eher seltene) Südostwind für leichten Rückenwind vom Lusthaus (ca. km 33,5) bis zum Ziel sorgte.

 

Ab km 35 wurde es für Hamza aber richtig hart. Die Oberschenkel versuchten erfolgreich deren Aufmerksamkeit über Gebühr zu erregen. Der schlechte Asphalt und die Straßenbahnschienen in einer Kurve bei km 38 führten dann in Kombination mit kurzem Konzentrationsverlust (ein Radfahrer fuhr ihn von hinten fast nieder) zu einem heftigen Krampf. In diesem Moment war Weiterlaufen nicht möglich. Ca. 30 Sekunden Stopp am Gehtsteig, dann 50m gehen-humpeln, dann wieder langsam und vorsichtig zu traben beginnen. Das war der Moment, wo der Traum von einer 2:26er Zeit sich in Illusion verwandelte. Aber Hamza war mental so fokussiert, dass er keine Sekunde ans Aufgeben dachte. Das Ziel war in diesem Moment nah, aber doch so fern.

 

Der Laufschritt wurde - voll konzentriert laufend - dann wieder etwas runder. Die eher mitleidigen Blicke (und Bemerkungen) der Zuschauer wandelten sich wieder in ein wertschätzendes Anfeuern und Antreiben. Es kam der Moment, wo Hamza wusste: "ok, das Ziel seh ich jetzt gleich". Das beflügelte ihn noch etwas und entlockte ihm auf der Zielgeraden vor dem Burgtheater wieder sein gewohntes Lächeln, das zu seinem Markenzeichen geworden ist.

 

Nach 2:28:22 überquerte er die Ziellinie. Das ist rund eineinhalb Minuten schneller als bei seinem bisher schnellsten Wien-Marathon (2016) und bedeutete auch, dass er insgesamt viertschnellster Österreicher wurde. Und das ergab auch Rang 25 in der Gesamtwertung der Männer.

Im Ziel schwankten die Emotionen zwischen Glück und "schade, eigentlich wärs noch ein bisserl schneller gegangen!". Wer ihn aber bei km 38 am Streckenrand stehen gesehen hat, hätte diese Zeit nicht mehr für möglich gehalten. Das war es aber, was den Marathonlauf ausmacht: Tiefpunkte und Krisen überwinden, positiv bleiben bis zur Ziellinie - Hamza hats vorgezeigt!

 

Aber auch mehrere andere Läufer des team2012.at durften sich über hervorragende Leistungen und Bestleistungen freuen. Ein kleiner Auszug daraus:

Christian Wurzberger als Sieger bei der OMV-internen Siegerehrung!
Christian Wurzberger als Sieger bei der OMV-internen Siegerehrung!

Beginnen wir mit Christian Wurzberger. Er trainiert seit einigen Monaten bei uns und man hat das Gefühl, er steigert sich von Woche zu Woche. Heute stand sein erster Marathon am Programm. Lassen wir ihn selbst schildern:

 

 

"Dein gestriges mail war für mich DAS Geheimrezept für den heutigen Lauf! Ich war beim Start total relaxed und hatte fix im Kopf abgespeichert die erste Rennhälfte locker einzulaufen zum für mich eigentlichen Startpunkt bei km21. Dabei jeden Windschatten nützen, kurze Wege, möglichst ökonomisch & kräftesparend laufen. Das ist mir super gelungen, ich war bei km21 so frisch als wäre ich eben erst weggelaufen. Da habe ich mal einen großen Haken drangemacht und mir gedacht Passt :-) Dann hatte ich als nächste Aufgabe für mich den Prater abgespeichert, mit Riesen Respekt! Bis dahin war´s weiter easy, habe etwas das Tempo angezogen, aber immer im Hinterkopf deinen Tipp gehabt nicht vor km28 anzudrücken. Bei km28, also nach rund 2h, bin ich wieder von meiner Frau versorgt worden mit 250ml Isogetränk + Gel (so wie schon bei km14). Auch da war´s noch total super und ich habe etwas das Tempo erhöht, dann die Schleife rauf zum Stadion und wieder zurück auf die Allee, immer noch alles gut! Tempo war da ca. 4:05-4:10. Beim Lusthaus hat dann mein Vater angefeuert und bei km35 ist der Mann mit dem Hammer zu mir nicht gekommen :-) !! Dann in die Rustenschacherallee und rüber in den 3. Bezirk. Bis dahin alles voll gut und für mich total erfreulich da noch immer recht locker. Durch den 3. Bezirk und die Ringstraße rauf habe ich dann auf Kampfmodus umgestellt, vor allem der Gegenwind am Ring gepaart mit dem Anstieg war intensiv und ich habe etwas Seitenstechen bekommen. Tempo der letzten paar km war ca. 4:05, also wunderbar unter geplanter Pace. Der letzte km ins Ziel war dann ein Sprintduell mit Dame F21 und dann das Riesen-Glücksgefühl für mich bei knapp unter 2:57:00 einzulaufen! Mega happy! 

 

 Was für mich mental definitiv heute auch ein großer Vorteil war, dass ich in den letzten Wochen 2x einen Trainingslauf mit niedrigerer Pace genützt habe, um den VCM von Prater-Anfang km28 bis in Ziel am Rathausplatz zu simulieren. Dabei habe ich mir die Strecke ganz genau eingeprägt und wusste genau was mich erwartet, insbesondere die letzten km die Ringstraße rauf. Dadurch hatte ich heute nie die Einstellung „eh nur mehr 3km“, sondern hatte vor meinem geistigen Auge visualisiert was ich noch an Strecke laufen muss bis ich ins Ziel komme.

 

 

 

In Summe ein genialer Lauf & ich freue mich schon auf Berlin :-)

 

 

 

Ich kann gar nicht oft genug wiederholen wie toll deine Trainingspläne sind! Einfach genial ausgewogen - gerade richtig fordernd und immer bedacht, dass es nicht zu viel wird und es zu keinem Übertraining bzw. Verletzungen kommt. Ich bin wirklich sehr sehr froh & dankbar, dass ich beim team2012.at dabei sein kann! Es ist eine Wahnsinns-Motivation & Ehre für mich mit den besten Läufern Österreichs trainieren zu dürfen!

 

 

 

PS: es gab auch eine OMV Wertung, die ich überlegen gewonnen habe (ca. 15min vorm zweiten)! :-) Danach im Volksgarten eine mega Siegerehrung mit persönlicher Gratulation & Glückwünsche vom OMV Generaldirektor Rainer Seele. Das war mega! Anbei ein Foto von der Siegerehrung :-)"

Eine hervorragende Leistung zeigte auch Stefan Sadleder, der über die letzten Jahre eine schon beinahe unglaubliche Entwicklung hingelegt hat

 

Lassen wir ihn selbst berichten:

 

"So, das war der VCM für heuer.
Die Vorbereitung lief gut, keine Grippe, keine Verkühlung und die üblichen Wehwehchen waren unter Kontrolle.

Noch nie war ich so gut vorbereitet und körperlich und mental richtig eingestellt für die Herausforderung. Der "Mann mit dem Hammer" in der Hauptallee konnte kommen.

Der Plan war, mit einer 4:40er Pace gemütlich bis zu km 35 zu laufen und dort die restlichen 7 km noch einmal anzudrücken. Ich habe mit ein größeres Zeitfenster von 3:15 (Utopie) und 3:29 (meine aktuelle PB) gegeben.

Unterwegs viele tolle Kilometer mit Thomas Rabl, der eine ähnliche Strategie hatte. Wir wollten uns bei km 35 gegenseitig Mut und Trost spenden, haben uns aber dann aus den Augen verloren. Die Strategie, nicht schon von Anfang an zu viel Druck zu machen hat prinzipiell geklappt, das Konzept des "negative Split" ist noch nicht ganz angekommen.

Locker bis zum HM mit 1:35, locker weiter bis in den Prater bis zum Lusthaus. Mit Rückenwind die Hauptallee (auf der ich heuer schon so manchen Kilometer gelaufen bin) wieder zurück. Ab km 38 dann doch hart, aber drangeblieben. Der "Genusslauf" war da aber definitiv vorbei. Ab km 40 Wadenkrämpfe, aber da ist ohnehin jeder rund um mich nur noch mit seinen Problemen beschäftigt. Also kurz Dehnen und weiter, die Waden sind ab da ein eigenes Rennen gelaufen."

Am Schluss eine für mich sehr, sehr gute 3:18er Zeit, 48 in der M50. Sehr emotional für mich.

Besonderer Dank an Wilhelm Lilge und das team2012.at für die tolle Trainingsunterstützung und auch an Christiane Novak für eine völlig neue Sicht auf manche Dinge!"

Der im Text von Stefan Sadleder angesprochene Thomas Rabl pulverisierte ebenso seine bisherige Bestzeit.

Sein Bericht: 

"Der VCM 2019 brachte ein Happy End 😁, mit 3:21:53 Std. meine PB im Marathon 🏃‍♂️ um 13 Minuten verbessert. Dieses Jahr konnte ich erstmals die Vorbereitung ohne Erkältung oder sonstiges durchziehen, mit den Tipps und individuellen Trainingsplänen von Coach @wilhelmlilge war der Weg für die Leistung des heutigen Tages bereitet. Ich freue mich nun auf ein gutes Essen und ein Stück Schokolade, denn auf die hatte ich die letzten 2 Monate bewusst verzichtet 😉."

Alex Tauber startete über den Halbmarathon. Sein Ziel war eine Zeit unter 1:30.

Sein Bericht:

 

"Mein Ziel war ja unter 1h30min zu bleiben, Ziel erreicht also. Hier mein Rennbericht.

 

Ich bin etwa in der Mitte von Block 2 gestartet, das bedeutete aufgrund von Läufer-Stau gezwungenermaßen ziemlich langsam zu starten, der erste km war dann auch der langsamste (4min26sek). Das war vielleicht gar nicht so schlecht, weil ich normalerweise stark starte und dann stark nachlasse. Aber bereits km2 war dann unter 4:15 und mit Tempo 4:10 ging es dann bis km 11. Gefühlt war alles sehr locker, die Temperatur war angenehm und der Wind gut. Bei km 11 war ich deutlich unter der Zielzeit 1h30min. Ab km 11 folgten dann aber 7 "zache" km. Die Wienzeile raus hat mich der Gegenwind überrascht (hatte bei Ostwind mit Rückenwind gerechnet), der „Anstieg“ von Schönbrunn zum Technischen Museum ist jedes Jahr eine Herausforderung und die äußere MaHü wurde ich noch langsamer. Beim 18km Schild war der Vorsprung auf die Zielzeit aufgebraucht, ich war da schon leicht hinter Plan und wusste, dass ich jetzt „den Schalter umlegen“ muss. Das klappte dann zum Glück und mit „Kampf“ auf den letzten 3km konnte ich mit 1:29:32 finishen. Obwohl das um 40sek keine neue PB am HM war, bin ich sehr zufrieden, weil der VCM ist eine anderes Kaliber als die Praterläufe. Besonders freut mich, dass ich die Zeit auf den letzten 3km rausholen konnte."

 

Wir gratulieren allen Läufern!

Bericht wird noch überarbeitet.