In Linz beginnts für Lukas Gärtner gleich mit einem 2:33 Marathon - und andere Bestzeiten!

Lukas Gärtner bei seinem Marathon-Debut in Linz (Fotocollage: privat)
Lukas Gärtner bei seinem Marathon-Debut in Linz (Fotocollage: privat)

Lukas Gärtner (LTV Köflach) wird nun schon einige Jahre mit Trainingsplänen von uns betreut, in dieser Zeit durften wir ihn v.a. zu Berglauf-WM und vielen Erfolgen im Langstreckenlauf begleiten.
Gestern startete er erstmals in Linz über die klassische Marathondistanz. Er hoffte dabei auf eine Zeit von unter 2:35, tatsächlich wurden es gleich 2:33:43!
Wie schreibt er selbst?
"#Marathon macht Spaß wenn man es sich richtig einteilt. #learning Negativ ist beim Marathon positiv 😜 "

Ja, seine Taktik mit zwei Hälften in 1:18 + 1:15 (!) ließ ihn nicht nur zu dieser grandiosen Endzeit laufen, sondern die zweite Hälfte, wo er quasi durchs Feld vieler starker Läufer durchlief, machte richtig Spaß.

Am Tag vor dem Rennen schrieben wir noch über die Bedeutung einer zu Beginn defensiven Renngestaltung, nach dem Rennen schrieb Lukas zurück und formulierte gleich die nächsten Ziele: 

 

"danke für die Tipps, ich hab sie befolgt und es ist mir sehr gut gegangen. Auf der zweiten Hälfte war ich deutlich schneller und konnte mich noch nach vorne kämpfen. Der Split war ziemlich negativ 1:18:10 vs 1:15:30.

Jetzt bin ich aber wieder Bergläufer. Nächstes Ziel sind die ÖM Berglauf bei uns in Köflach am 2.6. und eine Woche drauf auch die Trail WM (44k/+-2200hm) in Portugal. "

 

Viktor Fally, hier bei einem Vorbereitungsrennen auf den Linz-Marathon (Startnummer 30234; Foto: privat)
Viktor Fally, hier bei einem Vorbereitungsrennen auf den Linz-Marathon (Startnummer 30234; Foto: privat)

Viktor Fally startete ebenso in Linz über die Marathondistanz und er hat sich trotz gesundheitlicher Probleme im Vorfeld und einer OP (die mit dem Laufen nichts zu tun hatte) viel vorgenommen.

In seinem Bericht wird auch deutlich, wie wichtig Geduld beim Marathon ist und dass man trotz externer Faktoren immer die Ruhe bewahren sollte...

 

"Vor 6 Monaten war es mein Ziel einerseits wieder gut zu laufen und andererseits nicht immer zwischen Kilometer 30 und 35 einzugehen. Nachdem die OP dann ..., war die Unsicherheit noch viel größer. Mein Ziel war es neu durchzustarten und somit wollte ich es mit dir und team2012 in Begleitung von Katja (Anm: seine Lieblings-Trainingspartnerin Katja Bruzek) nochmals wissen.

 

 

 

Meine erste Standortbestimmung war somit der Marathon in Linz, wo ich meine vielen Trainingskilometer im Rennen erfolgreich umsetzen wollte und auch durfte. Meine persönliche Vorgabe war unter 3:37 zu laufen, im Optimalfall zwischen 3:35 und 3:30.

 

Leider war an diesem Wochenende meine Familie nicht dabei, was aber im Rennen selbst nichts gebracht hätte, denn laufen musste ich schon selbst. Der Tag begann relativ kühl und aus meiner Sicht war ich leider viel zu früh schon Richtung Marathonstart unterwegs. Somit musste ich mich in der Kälte relativ lange aufhalten, die nicht so schnell aus dem Körper wich. Die Nervosität stieg von Minute zu Minute und ich imitierte schon meinen Hund, andauernd musste ich einen Teil der Aufwärmstrecke in Linz markieren. 15 Minuten noch bis zum Start, der Sprecher versuchte Stimmung unter den Läufern zu erhöhen bzw. anzuheizen. Ich suchte den Pacemaker für die Zeit 3:30 (Pace 4:59) und hatte ihn gefunden, ich stellte mich ca. 5 bis 10 Luftmeter entfernt von ihm, um sichtbaren Kontakt zu halten. Die Minuten vergehen und es ertönt der Start.

 

Die Masse bewegt sich und sofort bin ich auf 5-er Schnitt am Kilometer. Ich ermahnte mich selbst und versuchte die Geschwindigkeit rauszunehmen, wobei jetzt ging es bergab (von der Streckenführung) und gefühlte 2000 Läufer überholten mich. Ab Kilometer 2,5 habe ich die gewünschte Pace von 5:05 die ich anlaufen wollte. Ab Kilometer 3 bis 4 wollte ich dann die Pace auf ca. 4:57 erhöhen und dort vorerst einmal bleiben. Leider gibt es weit und breit keine Gruppe, wo ich mich anhängen kann - vorwiegend lauter Einzelläufer und mein gewünschter Pacemaker 3:30 war auch nicht in Sicht. Die Kilometer wurden gesammelt und ich war schon bei Kilometer 20, wo wir unmittelbar danach auf die Landstraße einbogen. Dieser Teil der Streckenführung war leider nicht so optimal, da kein glatter Asphalt aber dafür eine gute Stimmung vom Publikum entlang bis zu Kilometer Hauptplatz. Kurz vor dem Hauptplatz wusste ich, dass ich dann links laufen sollte, wobei ich konnte leider die Tafel nicht finden und sah zwei Männer, welche die Läufer dirigierten.

 

So ab nun wurde es spannend, denn zuerst lief man an der Staffelübergabe durch (gefühlte 2 Meter Durchgangsbreite auf 200 Meter) und dann waren auf einmal alle Läufer weg. Vor mir lediglich eine handvoll Läufer und das war es. Um nicht den Anschluss bzw. den Sichtkontakt zu den Läufern zu verlieren, da mir die Strecke nicht bekannt war, erhöhte ich ein bisschen das Tempo und war leider dann einige Kilometer sub 4:50 unterwegs. Endlich konnte ich auf der Schleife zwischen Kilometer 25 bis 26 den Pacemaker für die Endzeit 3:30 sehen und dort wollte ich anschließen. Mittlerweile lief ich zwischen Kilometer 21 und 26 sub 4:50 (fatal). Aber leider ich kam nie in die Nähe vom Pacemaker - obwohl ich eigentlich sub 4:59 lief (war meine Uhr spinnert?) - egal da muss ich durch und lief weiter - Kilometer 30 wurde erreicht und jetzt wurde die Atmung schon schwerer, wobei ich blickte immer auf meinen Unterarm wo ich mir bewusst YES draufschrieb, was mich positiv stimmen sollte.

 

Bei der Getränkeaufnahme um die Kilometer 32 machte ich erstmals einen Stopp um in Ruhe 2 Becher zu trinken und nahm dann wieder das Tempo auf, dieses Szenario wiederholte ich bei Kilometer 35 und es tat gut - aber es war jetzt schwer positiv und locker zu denken und ich musste Tempo rausnehmen bzw. ich konnte nicht mehr das Tempo von 4:57 halten - Ab Kilometer 40,71 bekam ich den ersten leichten Stich im hinteren Oberschenkel (ein Krampf machte sich bemerkbar) und ich musste gehen - ein Läufer motivierte mich nochmals durchzuhalten und was soll's - er hatte Recht, die knapp 2 Kilometer schaffte ich auch noch irgendwie und kämpfte und biss mich durch - letztendlich kam ich im Ziel an mit einer Zeit um 3:32:07 - war fertig aber nicht enttäuscht - aber es war kalt und finster - Nach einigen Minuten Erholung, holte ich mir was zum Trinken und mit der Medaille ging es dann zur Gravur. Erst durch die Gravur war ich dann wieder erleichtert und auch wieder positiv - denn ich hatte mein Ziel erreicht - ich war unter 3:37 bzw. unter 3:35 - die Zielvorgaben was ich mir selbst auferlegt hatte, konnte ich erfüllen - die Ausführung im letzten Drittel war suboptimal bzw. deppert aber es war ein erfolgreicher Marathon. Ich fuhr mit meiner neuen Medaille als stolzer Sieger von Oberösterreich nach Niederösterreich und freue mich jetzt auf ein paar Tage Erholung und dann heißt es trainieren für die nächste Standortbestimmung Wings for Life 2019 und meinem Highlight 2019 mit dem Antritt in Berlin.

Philipp Meixner, hier bei den Crosslauf-Staatsmeisterschaften vor 4 Wochen in Innsbruck
Philipp Meixner, hier bei den Crosslauf-Staatsmeisterschaften vor 4 Wochen in Innsbruck

In Wien hat gestern der "Run 15" stattgefunden, wo Philipp Meixner über die 

knapp 8km lange Distanz startete. Er durfte sich sogar über den Gesamtsieg bei dieser Veranstaltung freuen. Die Teilnahme hat sich jedenfalls ausgezahlt!

 

Sein Bericht:

 

"Der gestrige Run15 (~7,7 km) war ein super letzter Test für den Donauzentrum HM in zwei Wochen.

 

Konnte mein geplantes Tempo (ca. 3:30) laufen und am Ende ohne Probleme etwas beschleunigen. (nur die nasse rutschige Mariahilfer Straße war nicht so meins).

 

Ich bin die knapp 7,7 KM (lt. meiner Uhr) in 26:56 gelaufen. (Hat dann auch für den Tagessieg gereicht und mir einen 120€ Gutschein vom Hervis eingebracht)."