"Ist die Organisation des Sports noch zeitgemäß?" - Vortrag in Innsbruck am 19.2.2016

Wilhelm Lilge beim Vortrag in Innsbruck (Foto: Manuela Wally)
Wilhelm Lilge beim Vortrag in Innsbruck (Foto: Manuela Wally)

"TiSport" ist die Vereinigung aller Tiroler Fachverbände (Sportarten), die zum "7. Tiroler Sportforum" am 19.2.2016 ins ORF-Landesstudio in Innsbruck geladen hatten. Von den Organisatoren wurde ich eingeladen, einen Vortrag zum Thema "Sportland Österreich? Ist die Organisation des Sports noch zeitgemäß?" zu halten. Das Landesstudio war mit fast 200 Zuhörern, darunter auch ein großer Teil der Tiroler Sportprominenz, fast voll besetzt.

Die Teilnehmer haben wohl nicht erwartet, dass ich aufgrund meiner Erfahrung erzähle, dass die Organisation des Sports in Österreich absolut zeitgemäß wäre. Denn so ist es leider ganz und gar nicht, wie ich schon ausführlich in meinem mit Gerd Millmann gemeinsam geschriebenen Buch "Sportland Österreich?" festgehalten habe.

 

Im einstündigen Vortrag legte ich dar, warum die Aussagen "Österreich hat das komplizierteste, ineffizienteste und teuerste Sportsystem der Welt" und "In keinem vergleichbaren Land steht grundsätzlich dem Sport so viel Geld zur Verfügung und kommt gleichzeitig so wenig Geld beim Sportler an!" nicht zynisch gemeint sind, sondern leider der Realität entsprechen.
Ich bin von entsprechenden Zielsetzungen der Sportstrukturen und des Sportförderwesens ausgegangen, habe die Ist-Situation analysiert und abschließend die daraus resultierenden Reformschritte aufgezeigt.
Natürlich war mir klar, dass die meines Erachtens notwendigen Reformschritte insbesondere bei manchen anwesenden Sportpolitikern und Dachverbands-Funktionären zumindest temporären Bluthochdruck auslösen würden. Die dringende Notwendigkeit von Reformen haben zuständige Minister, der Rechnungshof und viele Experten schon seit vielen Jahren ebenso aufgezeigt, aber alle sind am Machtapparat der Sportfunktionäre gescheitert.
Im Interesse des Sports - und vor allem auch der Steuerzahler! - ist die größte Reform im österreichischen Sport eine dringende Notwendigkeit. Jetzt gibt es wieder einen neuen Sportminister, der nicht aus den verkrusteten Strukturen kommt und daher die Chance hat, hier endlich die logischen Schritte zu setzen, auch wenn diese manchen weh tun.


Der österreichische Sport hat sich besseres verdient!


link zu den Präsentationsunterlagen