Wien-Marathon 2018

Lisa-Maria Leutner mit einem Trikot, mit dem ihre Mutter schon lief, vor der Staatsoper knapp vor dem Ziel
Lisa-Maria Leutner mit einem Trikot, mit dem ihre Mutter schon lief, vor der Staatsoper knapp vor dem Ziel

Der Wien-Marathon des Jahres 2018 wurde - wie vorhergesagt - von viel zu warmen Bedingungen für Top-Zeiten geprägt.

 

Viele Läufer mussten dehydriert oder von Krämpfen geschüttelt das Rennen aufgeben, umso mehr zählen die Leistungen jener, die es ins Ziel geschafft haben, auch wenn die erreichten Zeiten oft nicht der gerechte Lohn für die monatelange, harte Arbeit waren.

 

Aber Sport ist nicht primär "gerecht", sondern ein Sammelbecken von Emotionen der gesamten Bandbreite. Das "durften" heute viele Läufer erleben.

 

Die Leistungen der team2012.at-Läufer und der anderen von uns betreuten Läufer sind deshalb mehr als beachtenswert:

 

Im Marathon der Männer belegte Christopher Bednar in 2:47:02 den 35. Gesamtrang bei den Männern (12. Österreicher). An seine im Vorjahr in München gelaufene Bestzeit von 2:38:42 konnte er bei diesen Bedingungen natürlich nicht herankommen.

 

Nicht weit dahinter kam Michael Höflechner in ebenfalls sehr guten 2:51:54 ins Ziel.

 

Die volle Bandbreite an Emotionen begleitete Lisa-Maria Leutner bei ihrem ersten Marathon. Die Läuferin, die noch immer u.a. den U 18 Straßenlaufrekord über 5km (17:27 aufgestellt im Alter von 15 Jahren) hält, hat um Weihnachten herum wieder mit dem Lauftraining begonnen und peilte eine Zeit im Bereich von 3 Stunden an.

screenshot von "krone.at" (21.4.2018, Olaf Brockmann)
screenshot von "krone.at" (21.4.2018, Olaf Brockmann)

Leider erwischte sie aber auch wie so viele Läufer in diesem Winter/Frühjahr vor ein paar Wochen eine schwere Grippe, sodass sie ihren Start - auch in Rücksprache mit Ärztin und Marathonrekordlerin Andrea Mayr - Anfang dieser Woche abgesagt hatte. Am Freitag war sie aber dann zumindest gesund, wenn auch nicht in Form, weshalb sie eben einen (sehr langen) "long jog", also keinen richtigen Marathonwettkampf auf eine bestimmte Zeit hin machen wollte. Die Tochter der früheren Marathonrekordlerin Carina Lilge-Leutner (2:37:09), die als erste Österreicherin 1987 den Wien-Marathon gewonnen hatte und im vergangenen Jahr nach langer, schwerer Krankheit 57-jährig verstorben war, wollte den Lauf ihrer Mutter widmen und deshalb unbedingt starten.

Mit 3:23:17 kam sie ins Ziel und belegte damit im Feld der Frauen so wie Christopher bei den Männern den 35. Gesamtrang und wurde 6.beste Österreicherin. Jedenfalls eine Motivation für ein weiteres Marathontraining.

Bericht auf "krone.at"

 

Philipp Meixner litt am Ende ziemlich unter der Hitze und blieb aber trotzdem mit 2:58:38 souverän unter der 3-Stunden Marke.

 

Franz Schuster wäre auch ein programmierter Sub-3 Läufer. In diese Richtung hin lief er auch das Rennen an, in der zweiten Hälfte ist er dann wie viele andere auch ziemlich explodiert. Die 3:14:01 sind jedenfalls nicht die passende Zahl für den Mathematik-Professor, da geht bei "normalen" Bedingungen sicherlich mehr.

 

Ziemlich gelitten haben auch Bernhard Fähnrich und Martin Brandlhofer. Bernhard finishte aber solide in 3:38:04, Martin konnte der Versuchung des Abbiegens in Halbmarathonziel nicht widerstehen und kam dort mit 1:35:45 ins Ziel.

 

Ebenso unter ihrem Wert schlugen sich Andreas Dehlinch in 3:47:55 und Christoph Mrkvicka, der frühere Trainingspartner von Andreas Vojta, in 3:49:35. 

 

Wer heute dabei war, weiß aber, was es bedeutet bei solchen Bedingungen einen Marathon überhaupt zu Ende zu laufen, weshalb allen Läufern großer Respekt entgegengebracht werden muss!