Tanja Stroschneider muss sich nach der Absage der Triathlon-EM, für die sie nominiert worden war, nach Alternativen umsehen. Heute am Vormittag hätten es die 5km-Open Water Schwimmmeisterschaften in der Neuen Donau sein sollen. Die wurden zwar nicht wegen Corona, aber wegen Hochwasser abgesagt...
Also am Abend nach dem Schwimmen und Radeln zum LAZ und dort beim 5000m-Lauf der Wiener Meisterschaften starten, die gemeinsam mit dem NÖLV ausgetragen wurden. Die Temperaturen
schienen nicht gerade für eine neue Bestzeit geeignet, aber das war auch nicht der Plan. Tanja startete gleich recht flott und nach 4km merkte sie, dass auch erstmals eine Sub-18 Zeit auf der
Bahn möglich sein könnte. Mit ca. 38" auf den letzten 200m erreichte sie schließlich 17:55,57, was sogar eine Verbesserung der bisherigen Bestzeit um rund eine halbe Minute bedeutete. Dass Tanja
damit auch Wiener Landesmeisterin mit einem Vorsprung von fast 2 Minuten wurde, war ein netter Nebenaspekt.
Im 5000m-Rennen der Männer wäre Clemens Winter eigentlich Dritter geworden mit ca. 16:09. "Eigentlich" ist einfach erklärt: er hatte vergessen, sich bei der Meldestelle davor abhaken zu lassen und wurde deshalb nicht gewertet. Wieder was gelernt...
Max Pfeifer hatte heute mit der Hitze und Magenproblemen ordentlich zu kämpfen und kam nach 17:18 ins Ziel. Morgen zweite Chance über 1500m.
Update 9.8.: heute schaute die (Lauf-) Welt von Max gleich ganz anders aus: über 1500m lief er mit 4:17 nicht nur eine neue persönliche Bestzeit, sondern holte sich damit auch die Bronzemedaille
in der Wiener Meisterschaftswertung!
Er selbst berichtet: "Nach bescheidenen 5000m, wo es einfach überhaupt nicht lief, dann heute 1500m noch ballern freut mich umso mehr, das Einlaufen war gefühlsmäßig so wie die 2. Hälfte
gestern, ich habe mir dann aber ne ordentliche PB und sogar den 3. Platz in der Wiener Wertung abholen können."
Markus Reißelhuber (Jg. 2005) gehört eigentlich noch der U 16-Klasse an, er startete heute aber in der U-18 über 3000m. Er machte in diesem Meisterschaftsrennen taktisch alles richtig und verhielt sich bis 500m vor dem Ziel eher defensiv und sparte Kraft für das Finish. Ca. 450m vor dem Ziel drückte er aufs Tempo und mit einer schnellen Schlussrunde konnte er sich von seinem Gegner Timo Hinterndorfer (DSG) noch absetzen und siegte in 9:21,30 mit rund 2 Sekunden Vorsprung.
Als wir im Vorfeld erzählten, dass Andreas Vojta bei den Landesmeisterschaften über 400m laufen würde, glaubten einige an einen Scherz. Als er am Dienstag beim Training aber nach vielen Jahren wieder erstmals die Startmaschine in die Hand nahm, wurde aus Spaß Ernst...
Andreas Vojta liegt derzeit immer noch über 10.000m auf Rang 3 der Europa-Jahresbestenliste. Als ausgewiesener Langstreckenläufer auf die Stadionrunde zu gehen, zeigt schon Mut. Wie auch immer, der Start zeigte Optimierungsreserven und auch schon ziemlich bald wurde es ein zäher Kampf, die notwendige Lockerheit kam heute nicht wirklich zum Durchbruch.
Am Ende kamen 52,22" in die Ergebnisliste und Rang 3 bei der WLV-Meisterschaftswertung. Das war jedenfalls die erste Bronzemedaille für Andi bei einer Wiener Meisterschaft. Für einen Langstreckler eigentlich nicht schlecht, das können nicht viele. Übrigens ist Andi seinerzeit einmal (öfter ist er nicht gelaufen) in Innsbruck bei der ÖSTM 48,81" gelaufen, aber da war er auch noch ein "richtiger" 800/1500m-Läufer.
Der 400er war jedenfalls ein Test für die 800m nächste Woche bei den Staatsmeisterschaften, weil ihm auf nationaler Ebene die 5000m etwas langweilig geworden sind und das (Läufer-) Leben ja schließlich spannend bleiben muss...