Happel Stadion: Umbau, Neubau, oder was? Und wer soll das bezahlen? "Sportstadt Wien"...

Das Happel Stadion während des Umbaus nach der Euro 2008, wo die kaputte Laufbahn blau angemalt wird...
Das Happel Stadion während des Umbaus nach der Euro 2008, wo die kaputte Laufbahn blau angemalt wird...

orf.at berichtet heute, dass es hinsichtlich des lange und viel diskutierten Um- oder Neubaus des Happel Stadions in Wien nun einen neuerlichen Vorstoß gibt. Der Architekt Albert Wimmer meint: "Die Zeit ist reif für ein Nationalstadion".

Damit hat er grundsätzlich nicht unrecht, es ist eigentlich eine Schande, dass Wien, das sich selbst als "Sportstadt" tituliert, über kein zeitgemäßes Stadion verfügt.

Aber mal ganz abgesehen davon, dass Stadt Wien und der Bund sowieso kein Geld für einen Stadion-Um/Neubau haben und mir auf die Schnelle kein größerer Sportstätten-Umbau in Wien ohne Bauskandal einfällt:


Nach der Euro 2008 hat die MA51 (Sportamt) die Laufbahn im Happel Stadion entgegen dem dringenden Appell der Baufirma (Strabag) mit einer Billig-Variante "sanieren" lassen, wobei die Absenkungen (stellenweise über 10cm) mit dem viel zu weichen Oberflächenmaterial einfach zugeschmiert und blau angestrichen wurden. Schaut oberflächlich gut aus, ist aber höchstens für ein Kinder- oder Hobbytraining geeignet, nicht aber z.B. für Wettkämpfe. Beim Drüberlaufen hat man den Eindruck, man "bricht" immer wieder ein. Die Stadion-Mitarbeiter wurden damals angewiesen, über diesen Pfusch, der allen bewusst war, nichts zu sagen. Ich habe damals selbst im Oktober 2008 ein kleines Lauf-Eröffnungsmeeting organisiert, seither fand im Happel Stadion kein einziges LA-Meeting statt. Immer wenn Wien turnusmäßig als Ausrichter an der Reihe gewesen wäre, mussten LA-Staatsmeisterschaften abgegeben werden, weil Wien bis heute als einzige Millionenstadt Europas kein einziges meisterschaftstaugliches Stadion hat.

 

Das ist peinlich und blamabel für eine "Sportstadt Wien", wo jetzt mit einem neuen zuständigen Sportstadtrat eigentlich nur alles besser werden kann (glaubt's wer?). Der eben aus dem Amt geschiedene Sport-Stadtrat versicherte immer wieder, falls Wien ein gescheites Stadion (z.B. für eine kleine LA Team-EM o.ä.) braucht, wäre eine Sanierung in ca. 6 Wochen möglich, was angesichts des notwendiges neuen Unterbaus völlig unrealistisch erscheint.
Ich hatte damals das Büro im Happel-Stadion und habe alles unmittelbar mitbekommen.
Jedenfalls in dieser Form braucht eh niemand die Laufbahn, die jetzt sowieso - weil's ja immer schon so war - bis März ("Wintersperre aus Sicherheitsgründen") gesperrt ist.
Die Anmerkung des Herrn Architekten "Haben Sie dort schon einmal Usain Bolt laufen sehen? Wir haben genug Flächen in der Umgebung, um dort diese Anlagen zu situieren.“, zeigt wohl etwas viel Präpotenz und Ahnungslosigkeit von der Materie.

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Fragen und Antworten zum aktuellen IAAF-Doping/Korruptionsskandal

Hinweisschild zum Dopingkontrollraum bei einer IAAF-Weltmeisterschaft
Hinweisschild zum Dopingkontrollraum bei einer IAAF-Weltmeisterschaft

Ist es angemessen, dass ein ganzer Verband suspendiert werden soll?

Es ist längst überfällig, dass aufgrund der Tragweite des Skandals ein kompletter Verband suspendiert wird. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass bei den „großen“ Dopingfällen – auch in Österreich – die Verbände praktisch immer schon vorher gewusst hatten, wer in ihren Reihen dopt. Wenn das dann nicht nur toleriert sondern aktiv unterstützt und organisiert wird, dann ist der Verband zur Verantwortung zu ziehen. Das ist ein wichtiges Signal auch für andere Länder und andere Verbände. Denn dann werden die Verbände, die den besten Zugang zu ihren Sportlern haben, sich entsprechend engagieren, damit in ihrem Verband nicht gedopt wird.

Russische Leichtathleten berichten nun öffentlich, dass geschätzte 99% der Nationalmannschaftsmitglieder mit Doping arbeiten. Unter diesem Aspekt scheint die geforderte Suspendierung des gesamten Verbandes jedenfalls gerechtfertigt.

Ist es Zufall, dass es Russland trifft?

Zum Korrumpieren gehören immer zwei: einer, der besticht und ein anderer, der sich bestechen lässt. Offensichtlich hat Ex-IAAF-Präsident Lamine Diack hier mit dem russischen Verband einen geeigneten „Partner“ gefunden, wie das in anderen Ländern in dieser Dimension – und auch mit derart vielen leistungsstarken und somit „interessanten“ Athleten – nicht denkbar scheint. Eine staatliche Einflussnahme auf Dopingtests gibt es natürlich auch in anderen Ländern, aber nicht in dieser Dimension.

In Kenia gibt es eine Häufung von Dopingfällen und deren Verband ist sicherlich sehr korruptionsanfällig (was auch in der Doku von Hajo Seppelt thematisiert wurde). Der kenianische Verband ist im Gegensatz zum russischen Verband aber viel weniger straff organisiert, weshalb „staatliches“ Doping wie in Russland, wo offensichtlich auch der russische Geheimdienst eine wichtige Rolle spielte, dort praktisch nicht möglich ist.

Warum gerade in der Leichtathletik?

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Dopingfall Daniel Taschler - Johannes Dürr - Alex Schwazer

Es ist eine kleine Doping-Randnotiz, aber ich erwähne es trotzdem hier, weil es bezeichnend ist für die Dopingpraktiken und die Zusammenhänge im In- und Ausland. Zur Erinnerung: Der österreichische Schilangläufer Johannes Dürr, der v.a. im Jahr 2013 mit einem Leistungssprung in die internationale Spitze aufhorchen hat lassen, wurde von den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi ausgeschlossen und heimgeschickt, weil man in einer Dopingprobe EPO nachweisen konnte. Er wurde daraufhin gesperrt.


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Schröcksnadel vs. Fenninger - bezeichnend für Österreichs Sport?

Resümee? Friede, Freude, Eierkuchen!


Thomas Hirner schreibt auf derstandard.at

Sportredakteure "freuen" sich über eine willkommene Abwechslung in der nahezu fußballfreien Zeit. Der Skiverband freut sich über Werbung (Stichwort: auch negative Werbung ist Werbung). Und manche deutsche Autobauer lachen sich in einer wohl für den Verkauf günstigen Zeit ins Fäustchen.

 

Die Kurz-Zusammenfassung der ganzen Geschichte lautet in einem Satz: Herr Kärcher nennt sich fortan "Berater" von Anna Fenninger und nicht mehr "Manager". 


Viel wurde über die Pressekonferenz am Donnerstag, 18.6.2015, als vorläufigen Schlusspunkt der Auseinandersetzung zwischen Anna Fenninger (bzw. ihrem Umfeld) und dem ÖSV/Schröcksnadel geschrieben und es wird noch viel geschrieben werden. Vorab: vergessen Sie grundsätzlich, was Sie in der Kronen Zeitung über den Fall lesen oder was im ORF berichtet wird...

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"Europäische Olympische Spiele???" Was soll das sein? Wer braucht das?

Hier folgt demnächst ein Beitrag über die absurden "Europäischen Olympischen Spiele" (Eurospiele) in Baku.


Der Beginn war jedenfalls traurig, wo ein einheimischer Shuttlebus-Fahrer Gas und Bremse verwechselte und in eine Gruppe österreichischer Synchronschwimmerinnen raste, wobei eine 15-jährige Sportlerin schwerst verletzt wurde, bleibende Schäden leider nicht ausgeschlossen.


Dafür viel teure Protzerei bei der Eröffnungsfeier um kolportierte € 84 Millionen - zweieinhalb mal soviel wie die Kosten der bombastischen Eröffnungsfeier der (echten) Olympischen Spiele in London 2012. Jedenfalls sind wieder viele Funktionäre auf Reise, auch aus Österreich.
Eröffnungsfeier auf orf.at

"5 von 12 Medaillengewinnern im Triathlon der Olympischen Spielen der Jahre 2000 und 2004 wurden wegen Dopings überführt oder scheinen zumindest  verdächtig"

Es gibt viele Fälle von Doping im Radsport, im Laufsport und auch beim Schwimmen. Nicht überraschend wurden auch so manche Triathleten des Dopings überführt, deren Leistung nicht nur durch Talent, fleißiges Training, Nahrungsergänzungsmittel und Kompressionsstrümpfe zustande kam. Es gibt genügend Fälle national und international, innerhalb der offiziellen Verbände (ITU) und auch außerhalb (WTC, ...).

 

Im Zuge der Aufregung um den möglichen Dopingfall im Umfeld von Alberto Salazar und seiner "Wundergruppe" hat sich Joel Filliol Gedanken gemacht über Doping im Triathlon: http://trstriathlon.com/doping-in-triathlon/

Dopingverdächtigungen gegen Trainer Alberto Salazar und Galen Rupp - Mo Farah?

Nach den Dopinganschuldigungen gegen Trainer Alberto Salazar (und den Athleten Galen Rupp) wird nun einmal das Umfeld von Mo Farah genauer untersucht. Der britische Verband UK Athletics will mit Hilfe medizinischer Untersuchungen (Anm: die die NADA/WADA/IAAF schon längst hätten durchführen lassen müssen) die Gewissheit haben, dass bei ihrem LA-Aushängeschild immer alles mit rechten Dingen zugegangen ist.


Wenn Salazar ein Vergehen nachgewiesen wird (derzeit sieht es sehr danach aus und Salazar hatte sich seinerzeit als Athlet mehrfach irgendwie gerade noch einem konkreten Dopingvergehen entziehen können (es ging damals vor allem um die Prozak-Einnahme)), dann wäre Mo Farah jedenfalls Leidtragender, auch falls bei ihm zu 100% alles in Ordnung ist, wovon wir grundsätzlich ausgehen, bevor es irgendwelche andere Hinweise gibt.

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Interview von Wilhelm Lilge mit dem "SportINSIDER"

Österreich hat das komplizierteste Sportsystem der Welt. Zuviel Geld geht in der Administration verloren und kommt nicht beim Sportler an.

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Sportförderung in Österreich - wir brauchen endlich eine wirkliche Reform!

Schluss mit dem Desaster bei der Sportförderung!


Mittlerweile ist wohl bei allen Sportlern und Sportinteressierten die Einsicht angekommen: so kann es nicht weitergehen!

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Der Wings for Life World Run

Eine subjektive Einschätzung ...


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